025 – Sizilien | Herrschaft des Antichrist

Die Welt staunt oder erstaunt oder erstarrt angesichts des bekanntesten Königs von Sizilien, des römischen Kaisers Friedrichs II. Das sind die möglichen Übersetzungen für „Stupor mundi“ als das Kaiser Friedrich oft bezeichnet wird. Erstaunlich ist schon die öffentliche Geburt 1194 auf dem Marktplatz der kleinen Stadt Jesi. Über diese Umstände hat Solveig schon in der letzten Folge berichtet. Nun wird es zum Erstarren vor dem Antichrist.

Kampf um die Kaiserkrone

Unter der Vormundschaft des Papstes wird Friedrich mit nur vier Jahren König. Für ihn regieren andere, wie beispielsweise Markward von Annweiler bis der König mit 14 Jahren volljährig wird. Jetzt muss sich Friedrich nicht nur in Sizilien behaupten, sondern vor allem seine Ansprüche im Reich durchsetzen.

Im Heiligen Römischen Reich kämpfen Friedrichs Onkel Philipp von Schwaben und der Welfe Otto IV. um die Kaiserkrone. Nach Philipps Tod greift Otto nach Italien und bringt den Papst gegen sich auf. Der will jetzt lieber Friedrich als Kaiser. Schließlich wird sowohl Otto – mit richtigen Insignien, als auch Friedrich – am richtigen Ort – im Reich zum König gewählt. Nach seinem Sieg über Otto wird Friedrich II. 1220 Kaiser. Dafür soll er sich mit seinem Sohn Heinrich (VII.) abwechseln. Mit diesem Sohn gibt es nachher Ärger und er wird abgesetzt. Daher müssen die Klammern bleiben!

Vom Kaiser zum Antichristen

Mittlerweile erinnert der Papst den Kaiser immer öfter an den versprochenen Kreuzzug. Den verschiebt dieser immer wieder. Der neue Papst Gregor IX. lässt sich das nicht länger gefallen und exkommuniziert Friedrich. So kann Friedrich eigentlich nicht fahren, macht es aber trotzdem. Da niemand auf seiner Seite kämpfen will, verhandelt Friedrich stattdessen mit dem Sultan und erlangt freien Zugang zu den heiligen Stätten!

Der Papst sieht hier erstmals den Antichrist am Werke und versucht Friedrich Sizilien wegzunehmen. Schließlich verträgt man sich kurzzeitig, bevor es wegen norditalienischer Städte und Sardinien wieder Streit gibt. Nachdem Friedrich seinen unehelichen Sohn Enzo zum König von Sardinien macht, eskaliert der Streit erneut. Friedrich wird zum zweiten Mal exkommuniziert!

Während Friedrichs Heer Rom belagert, stirbt der Papst und und der Kaiser zieht ab. Doch der Nachfolger kann ihn noch weniger leiden. Innozenz IV. will den Muslimen-Freund Friedrich loswerden und durch ein Konzil absetzen lassen. Tatsächlich entscheiden die kirchlichen Würdenträger in Lyon, den Friedrich als Kaiser abzusetzen! Für Solveig erschüttert dieser Vorgang die Welt – viel mehr als der berühmte „Gang nach Canossa“!

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1 Antwort

  1. August 30, 2023

    […] hat Friedrich die Welt erschüttert, musste er sie auch verlassen. Und mit ihm naht das Ende der Staufischen Dynastie. Für Solveig ist […]

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