010 – Unser Gang nach Canossa

Nach Canossa gehen wir nicht – weder körperlich, noch geistig!“ Dies versicherte der damalige Reichskanzler Otto von Bismarck 1872 dem deutschen Reichstag, als er den Kulturkampf eröffnete. Wenige Jahre später, 1877, errichtete man sogar ein Denkmal auf dem dieser Ausruf festgehalten war.

Und auch heute noch verbinden wir gemeinhin mit dieser kleinen Burg Canossa am Rande des Apennins einen beschwerlichen, demütigenden Gang. Aber warum eigentlich? Wer genau ist nach Canossa gegangen und warum? Und was ist dann dort passiert?

In dieser Folge klärt Solveig Daniel über das Thema Invenstiturstreit auf. Oft wird dieser 1075 ausgebrochene Streit auf seine zwei Protagonisten reduziert, Papst Gregor VII. auf der einen Seite und der deutsche König Heinrich IV. auf der anderen. Von einem tyrannischen Herrscher, der seine Macht missbraucht und sich Gottes Willen entgegenstellt, sprechen die einen. Die Anderen reden von einem triumphierenden Herrscher, der sich gegen übersteigerte Machtansprüche der Kurie behauptet.

Lag es aber wirklich nur an diesen zwei Männern und ging es tatsächlich allein um das Investiturrecht? Das klären wir in dieser Folge.

Eduard Schwoiser hat dieses in der Folge erwähnte Gemälde geschaffen:

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4 Antworten

  1. Lucas Wagner sagt:

    Toller Beitrag! Ich habe wirklich viel daraus gelernt.

  1. Juli 13, 2022

    […] gibt es einen kleinen Nachtrag zu unserem letzten Podcast über Canossa: Solveig hatte glatt unterschlagen, dass Heinrich IV. in Goslar geboren wurde und die Sachsen dort […]

  2. Juli 4, 2023

    […] die normannischen Herrscher jedoch immer wieder in Konflikt mit dem Papst. Wenn jedoch dessen Furcht vor den römisch-deutschen Kaisern überhand nimmt, bietet sich auch immer wieder ein Bündnis mit Sizilien an. Im Vertrag von Benevent […]

  3. August 2, 2023

    […] Während Friedrichs Heer Rom belagert, stirbt der Papst und und der Kaiser zieht ab. Doch der Nachfolger kann ihn noch weniger leiden. Innozenz IV. will den Muslimen-Freund Friedrich loswerden und durch ein Konzil absetzen lassen. Tatsächlich entscheiden die kirchlichen Würdenträger in Lyon, den Friedrich als Kaiser abzusetzen! Für Solveig erschüttert dieser Vorgang die Welt – viel mehr als der berühmte „Gang nach Canossa“! […]

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